Ich bin zu empfindlich, dass weiß ich. Ich denke zu viel und tue zu wenig. Ich bin zu nah am Wasser gebaut und viel zu unsicher. Ich vergleiche mich zu oft mit anderen und ziehe mich damit selbst runter. Ich hab die Angewohnheit mich in Sachen hinein zu steigern und darin zu ertrinken. Ich habe so viele Fehler. Ich kenne sie alle, aber habe nicht den Mut etwas daran zu ändern.
Ich habe damit angefangen, weil ich weiß, dass du deine Fehler nicht gerne hörst. Und ich wollte dir nur bewusst machen, dass meine Fehler deine größten Stärken sind. Keiner ist perfekt und niemand kann alles, dass weißt du. Und ich bin nicht der Mensch, der so etwas leicht fertig und gerne sagt. Ich ziehe mich lieber in mein Schneckenhaus zurück. Verstecke mich lieber vor meinen Problemen und der Außenwelt. Und egal was passiert, du wirst immer der einzige Mensch sein dem ich wirklich alles erzählen kann. Du ergänzt mich am Besten und ich weiß, dass du immer für mich da bist, wenn ich dich brauche. Und mir ist auch bewusst, dass dich meine Unsicherheit manchmal nervt. Dass ich dich allgemein manchmal nerve. Aber weißt du, wenn ich es am wenigsten verdiene, dann brauche ich Hilfe. Dann brauche ich jemanden der für mich da ist. Das ist schwer zu verstehen, ich weiß. Aber meine Gedanken bringen mich manchmal um den Verstand. Es tut mir so leid. Das alles tut mir so leid. Und ich wünschte ich wäre anderes, einfach normal. Ich wünschte ich wäre nicht so nervig scheiße. Und ich wünschte ich würde nicht immer alles falsch machen. Ich weiß, dass du dich höllisch aufregen wirst, wenn du das hier jemals raus findest. Und nicht nur weil ich dich angelogen habe. Aber ich brauche das hier einfach. Ich muss meine Gedanken irgendwo loswerden. Ich weiß du erinnerst dich noch an den Abend, an dem ich dir alles mit F. gebeichtet habe. Und weiß du welcher Satz mich seit dem nicht mehr los lässt? Du musst verstehen, dass du nicht die einzige mit Problemen bist! Und das macht mich fertig. Wie egoistisch ich letztendlich war. Wie dumm ich einfach bin, dass ich denke meine Probleme wären wichtig. Dieses Gefühl macht mich fertig. Und ich fühle mich so schuldig, weil ich euch damit belästige. Ich weiß ich widerspreche mich andauernd. Aber so ist das in meinem Kopf, nichts macht lange einen Sinn. All das macht mich so fertig. Und jedesmal, wenn ich langsam in meinem Kopf versinke und so still werde und du mich dann fragst ob ich irgendetwas habe und ich dann sage nein ich bin nur so müde, dann stimmt das eigentlich nicht, weil all das und nichts in meinem Kopf auf und ab tanzt und mich so klein, so unwichtig, so ungeliebt, so bedeutungslos erscheinen lässt. Und genau diese Tatsachen wollte ich nie wahrhaben. Die wahrheit tut weh. Und ich habe mich all die Jahre selbst belogen und nun pralle ich knallhart gegen die Wahrheit. Du kannst dir nicht vorstellen wir sehr das wehtut. Niemand kann das verstehen. Niemand hat auch nur die leiseste Ahnung davon. Wenn ich dir die Wahrheit sagen würde, wären deine ersten Worte: Nein das stimmt nicht, hör auf dir so etwas zu sagen, das ich einfach nicht wahr. Aber auch das wären Lügen, dass weißt du genau so gut wie ich. So etwas will man sich einfach nicht eingestehen. Aber es stimmt. Und lügen macht alles einfach nur noch schlimmer. Du hast all das was ich immer wollte. Und zu sehen wie du das Leben lebst, dass ich mir so sehnlichst wünsche, verletzt mich so, so tief in meiner Seele, dass ich kaum Worte dafür habe. Neid ist ein grünes Monster, das in uns lebt. Das sagt man so schön und es ist wahr. Ich verurteile dich nicht, du kannst ja auch nichts dafür, dass du alles hast und ich nichts. Und ich weiß, wenn du das jemals lesen würdest, du würdest zu all dem hier nicht zustimmen. Aber versetz dich einmal in meine Lage und sag mir dann mit reinem Gewissen, dass du dich nicht genau so fühlen würdest. Es ist einfach so, es ist eine der Wahrheiten, die mich so tief verletzt. Und ich kann nichts dagegen machen, weil ich einfach so bin, wie ich nun einmal bin. Es ist wie eine Teufelskreis-lauf aus dem ich nicht entweichen kann.
Wieso ich dir das alles sage? Weil ich mich selbst nicht so ganz verstehe, weil ich weiß, dass niemand sonst mich wirklich gut versteht. Und weil du die Person bist, von der ich will, dass sie mich kennt. Ich meine wirklich kennt. Und ich will, dass du mich irgendwie besser verstehst. Besser als ich es tue. Und das ist schon wieder so ein egoistische Gedanke von mir, weil ich von dir erwarte, dass du mich rettest. Das du mich aus diesem Loch ziehst in dem ich fest sitze. Und wenn du es versuchst, schubse ich dich jedesmal weg. Ich bin muss da selber raus kommen. Und das ist auch der Grund, wieso du all das hier niemals lesen wirst. Letztendlich ist all das hier nur für mich. Und all diesen Egoismus halte ich nicht aus.
Alles was ich noch sagen kann ist, dass es mir leid tut. Und ich wirklich hoffe, dass du mir irgendwann verzeihen kannst. Auch wenn du jetzt noch nicht sauer auf mich bist, irgendwann wirst du es sein, weil jeder irgendwann die Schnauze voll von mir hat. Ich weiß nicht wie die Zukunft aussieht. Und ob ich meine Zukunft haben will.
Es tut mir leid, Ava June.
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